Unser Österreich Abenteuer
Wir sind zurück aus Österreich - 9 Wochen waren wir dort, haben gearbeitet und auch ein bisschen Urlaub gemacht. Es war schön – zu schön. Wir haben die Zeit so genossen und auch ein paar Entscheidungen getroffen. Welche das sind und was wir dort gemacht haben, erfährst du jetzt.
Ich muss ein bisschen ausholen. Mein Papa kommt aus Kärnten und die Hälfte meiner Familie wohnt dort noch. Jeden Sommer sind wir Oma und Opa besuchen gefahren und haben die Hälfte der Sommerferien dort verbracht. Ich habe es immer geliebt und bitterlich geweint, wenn es wieder heim nach Norddeutschland ging. Dann hieß es wieder für ein Jahr Abschied zu nehmen. Von der Familie und auch den Bergen. Die Berge, die ich so in mein Herz geschlossen habe.
Wenn ich zum Wandern aufbreche und irgendwann nach ein paar Stunden oben am Gipfel stehe, macht das mein Herz ganz leicht. Da oben fühl ich mich wohl, alles ist klein und weit weg und ich bin ganz bei mir. Es macht mich demütig und einfach glücklich. In solchen Momenten bin ich so unfassbar dankbar. Und werde mir auch immer wieder bewusst darüber, in welcher privilegierten Situation ich leben darf….
Schon immer habe ich darüber nachgedacht, vielleicht mal eine Zeit nach Österreich zu gehen, dort zu leben, zu arbeiten und einfach immer, wenn ich Lust habe auf einen Berg zu steigen. Doch war ich in Deutschland gebunden und auch meine Arbeit wollte ich „noch“ nicht aufgeben. Sicherheit ist mir wichtig und der Mut fehlte noch.
Doch irgendwann haben sich die Umstände verändert. Eigentlich um 180° gedreht. Ich war frei und konnte auch den Ruf meines Herzens nicht mehr einfach überhören. Dieses Mal habe ich zugehört und Fragen gestellt. An mich selbst. Und irgendwann habe ich meinen Job gekündigt und mich sehr naiv selbstständig gemacht. Mit einem Job, den ich von überall aus machen kann. Das war vor genau 3 Jahren. Und ich hatte richtig viel Angst. Aber die Stimme in mir, die daran glaubte, war so groß, dass sie mich getragen hat. Und es hat geklappt. Bis jetzt mache ich diesen Job und kann mir meinen Arbeitsplatz aussuchen. Auch das Land.
Und so wurde nach den Corona-Lockerungen die Idee in meinem Kopf immer größer, den Sommer in Österreich zu verbringen.
Ich hatte nur eine Bedingung: Ich wollte nicht bei meiner Familie wohnen, sondern auf eigene Faust eine Unterkunft suchen und unabhängig von Familie und Freunde leben. Leisten konnte ich mir für 9 Wochen keine Unterkunft, also habe ich nach Alternativen gesucht. Dabei bin ich irgendwann auf die Facebook Gruppe „Urlaub gegen Hand“ gestoßen. Hier bieten Menschen Unterkünfte an und als Gegenleistung hilft man im Haushalt, bei den Kindern/Tieren oder Arbeiten im und ums Haus mit. In meinen Augen war das eine tolle Sache. So hat man direkt Kontakt zu den Menschen vor Ort und es ist ein Geben und Nehmen gleichzeitig. Für mich eine schöne Art zu leben. Also postete ich meine Suche recht kurzfristig Ende Mai in die Gruppe und hatte wenig Hoffnung, dass sich so schnell noch ein Platz finden lässt.
Doch ca. 1 Woche später hatte ich tatsächlich eine Nachricht in meinem Postfach von B. Für sie war es auch ein erster Versuch bei UgH und wir haben uns auf Anhieb gut verstanden. Ein paar Sprachnachrichten, Bilder und Telefonat später musste ich noch eine geschäftliche Entscheidung abwarten und dann habe ich B. zugesagt. Ich komme nach Österreich und werde bei ihr wohnen.
Und es ist nicht so, dass ich kein mulmiges Gefühl hatte, aber ein positives. Und was hatte ich schon zu verlieren. Im Notfall hätte ich bei meinem Cousin oder meiner Oma unterkommen können.
Doch als fritzi und ich dann endlich Abends dort angekommen sind, wurden wir so herzlich in Empfang genommen, sodass ich keinerlei Zweifel mehr hatte und so happy mit der Entscheidung war. Meistens brauche ich in neuen Umgebungen immer ein bis zwei Tage, um mich einzufinden und wohl zu fühlen. Doch hier war ich da und habe direkt gemerkt, das fühlt sich richtig gut an. Somit sind fritzi und ich durch wirklich unkonventionelle Umstände also in Klagenfurt angekommen. Und was wir dort alles gemacht und erlebt haben, erzählen wir euch beim nächsten Mal. 😉
Eure Frida